Im Bauernkriegsjahr 1525 schrieb Memmingen Geschichte. Hier forderten die aufständischen Bauern mit ihren »Zwölf Artikeln« Freiheit, Menschenwürde und Gleichberechtigung. Diese Schrift gilt heute als erste Formulierung von Grund- und Menschenrechten in Europa. Memmingen macht sich als »Stadt der Freiheitsrechte« auf den Weg, die Ideale der Bauern in unsere moderne, vielfältige Gesellschaft zu übertragen. Machen Sie mit!
Im Jahr 2025 werden nicht nur die »Zwölf Artikel« gefeiert, sondern auch der schätzungsweise 70.000 Opfer des Bauernkriegs gedacht. Genau im Todesjahr Jakob Fuggers eskalierten die Diskussionen um Martin Luther endgültig: Längst ging es nicht mehr um den Ablasshandel allein, sondern auch um soziale und wirtschaftliche Fragen. »Eine Magd ist einem Fürsten gleichgestellt« – diesen Satz nahmen viele Handwerker- und Bauernfamilien zu wörtlich. Standesgrenzen und Ausbeutung sollten endlich überwunden werden! Doch Luther reagierte anders als erwartet – und Fugger-Kredite halfen dabei, die Bauernaufstände sowie die Proteste der Bergknappen in Tirol niederzuwerfen.
Zum Bauernkrieg finden ab März 2025 die Bayernausstellung in Memmingen sowie die Landesausstellung in Stuttgart statt.
Obwohl die Reichsstadt Augsburg nicht unmittelbar vom Bauernkrieg betroffen war, war sie doch in mehrfacher Hinsicht mit den Ereignissen verflochten. Die Stadt war mehrfach Austragungsort von Reichstagen und somit ein Ort reichsweiter politischer Entscheidungen. Die Reformation hatte die Stadt, obwohl erst ab 1534 offiziell im reformatorischen Lager, bereits in den 1520er Jahren berührt, und der Schillingsaufstand von 1524 zeigte, dass Konflikte auch innerhalb der Stadt schwelten. Als Zentrum der Druckproduktion war Augsburg zudem Druckort wichtiger Bauernkriegspublikationen, etwa des Drucks der Zwölf Artikel oder der Bundesordnung.
Das Fugger und Welser Erlebnismuseum bietet im Gedenkjahr an jedem ersten Samstag im Monat eine kombinierte Führung an: Zu Beginn werden die Lutherstiege sowie die Fugger-Grabkapelle in St. Anna besichtigt. Im Anschluss werden im Fugger und Welser Erlebnismuseum die Gegensätze zwischen Luther und Fugger beleuchtet: Warum war es aus Sicht des streitlustigen Mönchs notwendig geworden, den Fuggern »einen Zaum ins Maul zu legen«?