Im April 2024 kam Krakau als weiterer Partner der Europäischen Fuggerstraße hinzu. Die Kulturreiseroute auf den Spuren der Fugger-Firma wurde von der Regio Augsburg Tourismus GmbH initiiert und 2019 gegründet. Inzwischen umfasst sie Orte in Bayern, Österreich, der Slowakei, Italien, in Spanien – und neuerdings auch in Polen. Nach einer ersten Reise Ende April 2024 bietet jetzt das Augsburger Reiseunternehmen Hörmann Reisen eine fünftägige Tour vom 20. bis 24. September 2025 nach Breslau, Krakau, Banská Bystrica und Bratislava an.
Nur mit Textilhandel wäre die Fuggerfirma nicht das umsatzstärkste Handelsunternehmen Europas geworden: Am profitabelsten war neben dem Gewürzhandel der Handel von Metallen. Insbesondere Kupfer aus der heutigen Slowakei wurde tonnenweise vertrieben und ging bis nach Indien um die halbe Welt. Dieses Kupfer wurde in Breslau und Krakau erst einmal in Richtung Ostsee weitertransportiert, bevor es dann an Kaufleute aus ganz Europa verkauft wurde. Mit den Aktivitäten der Partner der Europäischen Fuggerstraße in Krakau und Banská Bystricá wird hinweisend auf die engen Verflechtungen der Fugger nach Osteuropa Einiges geboten:
Breslau
Für viele Polen ist Breslau die schönste Stadt ihres Landes. Mit ihrer Lage auf zwölf Inseln verbinden über 100 Brücken die Bezirke des „Venedig des Ostens“. Die Fugger hatten am Marktplatz eine Niederlassung, um Kupfer und andere Waren auf der Oder in Richtung Ostsee umzuschlagen. Eine Stadtführung zeigt nicht nur den mittelalterlichen Kern, sondern entführt auch in grüne Stadtteile mit sehenswerten Jugendstilvillen. Am nächsten Tag geht es dann in die zweitgrößte Stadt Polens: Krakau diente lange Zeit als Drehscheibe zwischen Ost- und Westeuropa.
Krakau
Das blühende Zeitalter begann für Krakau um 1500. Ein selbstbewusstes Bürgertum aus der Zunft der Kaufleute hatte die Stadt aufblühen lassen: Von Ost nach West handelte man mit Pelzen, Honig, Wachs, Holz, aber auch wertvollsten Gewürzen aus Asien. Aus der Gegenrichtung kamen flämische Tuche oder Metallwaren. Der wichtigste Handelsweg indes verlief von Süden in Richtung Ostsee: Aus Ungarn trieb man große Rinderherden nach Norden – und vor allem verschiffte man Tonnen von begehrtem Kupfer aus Banská Bystrica (damals: Neusohl in Oberungarn) auf die Weichsel in Richtung Hafenstädte. Ausschlaggebend für die Erweiterung des Fuggerschen Netzwerks war die Bekanntschaft mit Johann I. Thurzo gewesen, die 1495 in die Gründung eines Joint Ventures mündete: Der Kaufmann aus Krakau und Jakob Fugger gründeten den Gemeinen Ungarischen Handel mit dem Ziel, die Ausbeute aus den oberungarischen Kupferminen in ganz Europa zu vertreiben. Neben einer Besichtigung des Underground Markets und der Marienkirche stehen auch Führungen durch das jüdisch geprägte Viertel Kazimierz sowie Schindlers Fabrik auf dem Programm.
Banská Bystrica und Bratislava
Am vierten Tag zeigt die Thurzo-Fugger-Erlebnisausstellung im slowakischen Banská Bystrica die engen Verflechtungen Augsburger Kaufleute im europäischen Kupferhandel. Auf dem Weg nach Bratislava überraschen die Holzkirche in Hronsek und die Burg Cerveny Kamen mit spannenden Einblicken in die slowakische Geschichte – die sogar Verbindungen zur Fugger-Familie aufweist. Nach einer Übernachtung und Überblicksführung in der slowakischen Hauptstadt geht es wieder Richtung Augsburg, wo sich die Firmenzentrale der Fugger befand und bis heute die Fuggerei und das Fugger und Welser Erlebnismuseum die faszinierende Geschichte Augsburgs als europäische Handelsmetropole erzählen.
Weitere Informationen bei Hörmann-Reisen unter info@hoermann-reisen.de
Weitere Informationen zur Europäischen Fuggerstraße unter www.fuggerstrasse.eu.