Referent: Dr. Guido Messling
„Viel Süden im Norden. Holbein, Burgkmair und die Renaissance in Augsburg“: Der Kunsthistoriker Dr. Guido Messling kuratierte die gleichnamige Ausstellung im Kunsthistorischen Museum in Wien, die vergangenes Frühjahr die Bedeutung Augsburgs als europäische Handels- und Kunstmetropole eindrucksvoll verdeutlichte. Der Glanz der Renaissance, den der FC Augsburg mit seiner aktuellen Trikot-Kollektion weit über die Stadtgrenzen hinaus nach außen trägt, konnte sich im beginnenden 16. Jahrhundert dank finanzkräftiger Kaufleute entfalten. Der neue Zeitgeist drückte sich vor allem in einem modernen Architektur- und Kunststil aus, mit dem man sich schmücken und repräsentieren wollte.
In keiner Stadt Deutschlands spürt man die Lebensfreude und Formensprache der Renaissance bis heute so deutlich wie in Augsburg: Mit der Fugger-Grabkapelle in St. Anna entstand der erste kirchliche Renaissancebau nördlich der Alpen. Im Fuggerstadtpalast, der auf venezianische Vorbilder zurückgeht, verkehrten Kaiser, Könige und Künstler wie Dürer und Tizian. Der Damenhof im Fuggerschen Anwesen gilt als Frühwerk der deutschen Renaissance. Mit der Fuggerei befindet sich in Augsburg die älteste noch erhaltene Sozialsiedlung der Welt – ein für damalige Verhältnisse sehr modern anmutendes Konzept der Wohnraumbeschaffung. Das 1620 fertiggestellte Rathaus von Elias Holl ist der krönende Abschluss im Stil der Spätrenaissance, die bereits den Barock ankündigte. Und die einzigartige Trias der Brunnen entlang der Maximilianstraße setzten der Wasserkunst und -wirtschaft bereits vor 400 Jahren ein Denkmal, das mittlerweile Teil der UNESCO-Welterbe-Liste ist.
Zu den ersten Künstlern, die den neuen Stil in die Freie Reichsstadt brachten, zählten die gebürtigen Augsburger Maler Hans Holbein. d. Ä. und Hans Burgkmair. Auf welche Voraussetzungen sie trafen, wer die Auftraggeber waren und welche Besonderheiten sich herauskristallisierten, erfahren Sie am 28. November um 18 Uhr im Fugger und Welser Erlebnismuseum.
Der Vortrag ist kostenfrei. Bitte buchen Sie s.u. ein Ticket, da die Plätze vor Ort begrenzt sind.